Der Ball der Opernbälle – Dresden oder Wien – wer hatte die Nase vorn? – eine Ballnacht mit Höhen und Tiefen aber in beiden Locations auch Kultur mit viel Glanz!
Von Dr.h.c. Bernhard Heck
Jedes Jahr ziehen die glamourösen Bälle in Dresden und Wien zahlreiche Gäste aus aller Welt an. Diese glanzvollen Veranstaltungen bieten eine Nacht voller Eleganz, Musik und Tanz. Doch welche Stadt hat die Nase vorn, wenn es um den Ball der Opernbälle geht? In diesem Artikel wirft unser Herausgeber von Dresden Day&Night (DDN) einen kritischen Blick auf die Höhepunkte und Herausforderungen beider Veranstaltungen und versucht, eine Antwort auf diese Frage zu finden.
Mit dem ĂĽberraschenden Eyecatcher“ Einhundert Jahre SemperOpernball“ in Dresden sollte die Ballnacht voller Eleganz und Kultur 2025 den Pendant aus der Wiener Staatsoper, ein bisschen ärgern. Welcher Satz beim SemperOpernball 2025 am häufigsten fiel? „Entschuldigen Sie, kommen Sie aus Dresden?“ Erkenntnisse einer langen Nacht mit vielen kleinen Anekdoten, fiesen ZĂĽgen, Plattheiten und einem am Ende stehenden 5 Uhr Grand-FrĂĽhstĂĽck im Pomp-Hotel Taschenberg-Palais. Dort laufen nochmals die Höhepunkte am Bildschirm. Am Ende eines enttäuschenden Abends sind die Nachtschwärmer in der Fledermaus-Bar der gleichen Meinung. Der 17. SemperOpermball hat nicht versprochen, was dieses Mega-Event fĂĽr die Besucher, die im Schnitt rund 1.233,00 Euro hinblättern, eigentlich bieten sollte. Erstklassige Weltstars und VIP`S aus der Oberen Reihe des Geldes. WehmĂĽtig erinnerte man sich an den Zampano Hans-Joachim Frey, der 2014 die Top-Schauspielerin Catherine Deneuve oder 2016 die Tänzerinnen des Lido aus Paris nach Dresden holte, ganz zu schweigen von „GĂ©rard Xavier Marcel Depardieu“ der französische Schauspieler, Besitzer eines Weingutes, eben ein Tupfer „ Tycoon“, dieser hatte beim 8. SemperOpenball 2013 keine schwarze Anzughose dabei und ĂĽberstĂĽlpte kurzfristig sich Freys Hose!
Eine schick gekleidete Hingucker-Frau brachte es beim Nippen am Champagner an der Fledermaus-Bar auf den Punkt, indem sie sagte, dass der AHA-Effekt fehlte, das mit den DebĂĽtantinnen ist auch ein auslaufendes Modell, in Wien auch „Schmäh“ genannt. In der Tat las man aus den Namen der 100 Paare einen ziemlichen lokalen Bezug zu den Unternehmer-Eltern und die Affinität zu den Sponsoren“.
Aber hier tut man den Machern des zwei-Millionen Spektakels in der Semperoper vielleicht auch bei aller Kritik auch ein bisschen Unrecht. SchlieĂźlich ist das mit dem „Schmäh“, eine Sprache salopp und sollte man wirklich nicht so kritisch sehen. Fakt ist allerdings , dass der 17. SemperOpernball Dresden 2025v mehr Tiefen als Höhen zeigte.
Denn Dresden ist eben anders., Die Dresdner wurden als selbstverliebt in den Ball beschrieben, was sich in ihrem Verhalten auf dem roten Teppich zeigte. Dort huscht man fast 300 Meter über den Teppich um im Blitzgelichter, dann beim Historischen „Boxenstopp“ vor den laufenden Kamaras des MDR vor johlenden Zuschauern den überspannten Moderatoren Rede und Antwort zu stehen, während das kalte Wetter an der Kleidung fröstelnde Spuren zeigt.
Anders dagegen beim Wiener Opernball der heuer zum 67. Mal über die Bühne ging. Dort wird der Aufgang der „Stiege“ versunken im Blumenmeer zu einer Pflichtaufgabe für die Moderatoren. Die Reporter müssen nach Gags und O-Tönen haschend die Stiege rauf- und runter. An Glamour war der Weiner Opernball dem Dresdner Überlegen. Zwar wurde „Mörtel“ Richard Lugner vermisst, aber dafür punkteten Die Swarovski mit gleich drei glitzernden Kristall-Unternehmen Gäste: Model-Mama Heidi Klums Tochter, die auf Schritt und Tritt von Kamerateams und Fotografenverfolgt wurde. Sowie „Gossip Girl“-Schauspieler Ed Westwick und das Südafrika stammende Model Candice Swanepoel. In Gedenken an ihren im Sommer 2024 verstorbenen Gatten besuchte auch Simone Lugner den Opernball, zusammen mit Tochter Jacqueline Lugner mit Ehemann Leo Kohlbauer, jetzt Leo Lugner und dem New Yorker Künstler Alec Monopoly von der Eden Gallery, Madison Avenue.
Ein Höhepunkt des Dresdner Abends, war die Verleihung der CHOROS Awards an Tino Piontek alias Purple Disco Machine „Tino Piontek ist einer der erfolgreichsten DJs und Musikproduzenten der Welt. „Er spielt seinen unverkennbaren Sound in den angesagtesten Clubs und auf den größten Musikfestivals, wie Coachella und Dream Land Pride“, begründete die CHOROS-Award-Jury die Auszeichnung für den Dresdner.  . Als beste Newcomerin wurde Jasmin Delfs ausgezeichnet. Die Sopranistin gehört seit der Spielzeit 2024/25 zum Ensemble der Semperoper Dresden. Der dritte CHOROS Award wurde der deutschen Schauspielerin Martina Gedeck ebenfalls in der Kategorie “Kunst und Kultur” verliehen. Gedeck brillierte im Oscar prämierten Film „Das Leben der Anderen“ und in “Baader Meinhof-Komplex” als Gegenspielerin des Anführers Baader. Zweimal erhielt Martina Gedeck den Deutschen Filmpreis, zweimal den Bayerischen Filmpreis .Immer wieder glänzt sie in Rollen von verwundbaren Frauenfiguren. Auf meine Nachfrage sagte Sie: „Ich glaube, das Brüchige und das Verletzliche ist etwas, was allen Menschen gemein ist. Ich entdecke es in jeder Figur und finde es auch wichtig, dass man es zeigt. Menschen sind keine Helden, sie sind auch manchmal ohnmächtig.“
Durch den Ballabend begleiteten zum zweiten Mal Stephanie Stumph und Tom Wlaschiha, die das Publikum mit Charme und Witz, aber auch mit PlatitĂĽden an den Promi-Tischen der Eingangsebene bespaĂźten. „Es ist immer wieder etwas ganz Besonderes, diesen Ball zu moderieren – besonders hier in meiner Heimat in Sachsen. Die Atmosphäre und die Begeisterung der Gäste machen diesen Abend einzigartig“, sagt Schauspieler Tom Wlaschiha.
Anna Ermakova, die ihre 57-jährige Mutter Angela Ermakova mit zum Ball brachte, erschien in einem weißen Spitzenkleid mit Tüllrock, wo das Model auf dem roten Teppich die Gala-Robe gekonnt zur Geltung brachte. Zum ärmellosen Kleid trug sie eine Hochsteckfrisur, die sie mit einem Diadem krönte und damit den Prinzessinnen-Look komplettierte. Gesehen auch Olympia-Siegerin Katarina Witt, 59, Hope-Gala Chefin und Unternehmerin Viola Klein 67, Reality-TV-Star Micaela Schäfer, 41, oder Sänger Heino, 86, waren ebenfalls unter den Gästen.
Während Papa Wolfgang Stumph zusammen mit Gattin in der Promiloge weilte, spulte seine Tochter ihre Hinweise zu den Liveacts gekonnt herunter auch mit der ein oder anderen gekonnten Persiflage zu den Darbietungen. Auch die „Kleiderfrage“ wurde von der Dresdnerin bravourös gemeistert. Nachdenken sollte jedoch ĂĽber die Besetzung des BallgeflĂĽsters mit Influencerin Cathy Hummels und dem ehemaligen DSDS-Star Marco Schreyl. Zwar war die MĂĽnchnerin gut vernetzt, aber die Fragen an die Ballbesucher klangen doch ziemlich hölzern und nicht ausgereift im Gegensatz zu ihrem Partner der gelungen und pointiert die Fragen stellte. Cathy Hummels war wie immer zu sehr mit sich selbst beschäftigt und wollte cool rĂĽberkommen, aber mit ihrem ĂĽberladenen Pomp, bewirkte Sie genau das Gegenteil und kam völlig unauthentisch rĂĽber. Dazu sagte Hendrik Kohake, KI-Manager und Investor:“ Gerade bei Live-Events zeigt sich, wie wichtig präzise Kommunikation ist – ein Aspekt, der auch beim „Prompt Engineering“ eine entscheidende Rolle spielt. Die richtige Frage oder der passende Impuls kann den Unterschied machen zwischen einer oberflächlichen Antwort und einer echten, tiefgehenden Erkenntnis“. Dies sollten die Macher des Balls verbessern! Bestes Beispiel die Moderation des Wiener Opernball vor wenigen Tagen. Witzig und mit pointierten Kommentare sorgen einmal mehr Karl Hohenlohe und Christoph Wagner-Trenkwitz bei einem Glasl Wein(!) fĂĽr den ein oder anderen lockeren Spruch oder Big-Lacher. Seit Jahren wĂĽrzen die beiden – Hohenlohe ist Autor, Wagner-Trenkwitz Chefdramaturg an der Wiener Volksoper – mit bissigen Kommentaren die Fernseh-Live-Ăśbertragung, die auch auf dem Ball zu sehen ist!
 SchlieĂźlich wird der SemperOpernball von Deutschen Medien als das „Gesellschaftsereignis des Jahres“ fĂĽr den Osten Deutschlands beschrieben. Knapp tausend „fröstelnde“ feiern den Semper-OpenAirball. Drinnen gaben derweil 100 DebĂĽtanten-Paare ihren Einstand auf dem Parkett. Traditionell wurde der Tanz von Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer und seiner Frau Anett Hofmann eröffnet. Den krönenden Abschluss des Freiluft-Balls bildete das spektakuläre Feuerwerk ĂĽber der Semperoper. Unter den 2000 Gästen war diesmal auch Max Giesinger bekannt durch seinen Hit „80 Millionen“ damit hat er das Opernparkett in der Mitternachts-Matinee verzaubert. „Ich freue mich, wieder dabei gewesen zu sein und mit meiner Band emotionale Momente auf die BĂĽhne gebracht zu haben“, sagte Giesinger, und entschwand in die Katakomben mit dem proppenvollen groĂźen Ballsaal, wo er bei Disco-Musik seinen glänzenden Auftritt ausklingen lieĂź. FĂĽr Stimmung sorgte auĂźerdem der Auftritt von Star-Trompeter Till Brönner, der gemeinsam mit der Staatskapelle Dresden gekonnt die Evergreens musizierte.
Ansonsten ist es das ĂĽbliche GetĂĽmmel aus Megareichen, Reichen und Möchtegern VIPs, die sich vom Keller bis zum Dachboden in den verwinkelten Gängen der Semperoper zwischen den Logen und Tischen in den Gängen zu verlieren scheinen. Das „Kontrastprogramm“ ist die eigentliche Pflicht, nämlich der Beuch des groĂźen Ballsaals Fledermaus, wo die Decke neben den attraktiven Damen ein echter Hingucker ist. So rauscht die Nacht vorĂĽber, ehe man die glanzvolle Veranstaltung in den grauen Morgenstunden nochmal Revue passieren lässt. Am Ausgang steht eine Plakat-AnkĂĽndigung: Fenster aus Jazz: im Zeichen des Regenbogen, 12.Februar SemperZwei lädt ein, die Welt der Oper und des Gesangs ganz unmittelbar und hautnah fĂĽr Eintritt 3,50 EURO zu erleben-kein Druckfehler. Nach fĂĽnf Tage Erholung , begann der Umbau der Oper, fĂĽr das nächste Gesellschaftliche GroĂźereignis in den heiligen Hallen des Dresdner Festspielhauses, die Verleihung des16. Friedenspreis Dresden. Das ist eben Dresden bunt und schillernd, aber auch nachdenklich und das is auch gut so, denn die bunten Vögel, nonchalant, sterben eben niemals aus.
Fotos: © www.fischermedia.net (5)
