Der Solitär Robotron-Kantine in der Lingnerallee Sanierung wird zu einem echten Magneten für Kunst und Kultur. Die Sanierung der Robotron-Kantine in Dresden wird sicherlich einen großen Einfluss auf die kulturelle Landschaft der Stadt haben, denn was die Stadtoberen ankündigen, klingt nach einem spannenden Projekt! Die Kombination aus Bundesmitteln, der Spende der Familie Arnhold und den Eigenmitteln der Stadt (mehr…)

Der Solitär Robotron-Kantine in der Lingnerallee Sanierung wird zu einem echten Magneten für Kunst und Kultur

Von Bernhard K. Heck

Die Sanierung der Robotron-Kantine in Dresden wird sicherlich einen großen Einfluss auf die kulturelle Landschaft der Stadt haben, denn was die Stadtoberen ankündigen, klingt nach einem spannenden Projekt! Die Kombination aus Bundesmitteln, der Spende der Familie Arnhold und den Eigenmitteln der Stadt ermöglicht es, dieses architektonische Denkmal der Ostmoderne zu erhalten und zu einem lebendigen Kultur- und Begegnungsort zu machen. Der von 1969 bis 1972 im Herzen des ehemaligen Robotron-Ensembles errichtete Flachbau an der Lingnerallee ist ein Solitär. Der Bau besteht zwar auch aus seriell vorgefertigten Bauelementen des Industriebaus, doch die Architekten Herbert Zimmer, Peter Schramm und Siegfried Thiel konnten die Betriebsgaststätte eigenständig entwerfen. Das pavillonartige Gebäude wirkt dank seiner hervorstehenden Brüstungen aus Strukturbeton, dessen Matrizen Friedrich Kracht gestaltet hat, leicht und schwebend. Die Brüstungen und der terrassenartige, überwiegend überdachte Umlauf an drei Gebäudeseiten unterstreichen den Pavillon-Charakter. Die Vorderseite der Fassade zur Lingnerallee prägen Keramikfliesen in türkis-blauer Farbe. Im Inneren befanden sich an den großen Fensterfronten zwei Speisesäle mit insgesamt 800 Sitzplätzen, der dazwischenliegende Gebäudeteil diente als Küche und Essensausgabe. Jeder der Säle erhielt eine Formsteinwand, die von Bildhauer Eberhard Wolf speziell für diesen Ort geschaffen wurde. Ebenfalls zeittypisch war die Ausstattung mit einer „Moki-Decke“ aus Gips und einem Terrazzo-Boden.

Die geplanten Maßnahmen, wie die Instandsetzung der Gebäudehülle, die Dachsanierung und die Installation moderner Haustechnik, werden das Gebäude nicht nur optisch aufwerten, sondern auch seine Nutzbarkeit erheblich verbessern. Besonders interessant ist, dass die Kunstbiennale OSTRALE und das Kunsthaus Dresden dadurch eine dauerhafte Heimat finden.

Die Geschichte der Robotron-Kantine, die von den drei Dresdner Architekten entworfen wurde, zeigt, wie wichtig es ist, solche historischen Bauwerke zu erhalten und ihnen neues Leben einzuhauchen. Die Sanierung wird das Gebäude zu einem echten Magneten für Kunst und Kultur über Dresden hinaus machen und einen Ort der bleibenden Begegnung für Jung und Alt schaffen. Dazu sagt Stephan Kühn, Beigeordneter für Stadtentwicklung, Bau, Verkehr und Liegenschaften: „Die Bewilligung der Fördermittel durch den Bund ist eine wunderbare Nachricht für Dresden. Die Neubelebung der Robotron-Kantine ist definitiv ein nationales Projekt des Städtebaus, das über Dresden hinausstrahlen wird. Wir werden versuchen als Stadt Dresden, das ehemalige Kantinengebäude während der nächsten Jahre in ein Kleinod der Ostmoderne mit lebendigen Innenleben zu verwandeln.“

Die Robotron Kantine in der Lingneralle vor der Renovierung mit dem Blick des Rathausturms. Im Hintergrund das Rudolf- Harbig Stadion mit seinem markanten Stadiondach.
© www.dresden.de/Diana Petters