Hochwasser Ade: Jetzt wird das Abbruchkonzept der Stadt Dresden wie am 14. September angekündigt – für die Reste des zerstörten Brückenstranges C- zeitnah umgesetzt
Von Dr.h.c. Bernhard Heck
Die Abbrucharbeiten an der Dresdner Carolabrücke gehen nach dem Rückgang des Elbehochwassers weiter. Die Vorbereitungen beginnen nach Rathausangaben am Mittwoch, den 25.September –also Tag 14- nach dem C-Teileinsturz des Bauwerks in die Elbe. Los geht es mit der Einrichtung des Baustellenfeldes am Montag 30.September 2024, auf Altstädter Seite. Diese Maßnahme zu den Grund-Aufgaben für die Beräumung der Baustelle an der Elbe . Neben der Anlieferung des Schutzmaterials und den Sicherungsarbeiten an der Brückeninfrastruktur auf der Altstädter Seite, wo auch die Sachsenenergie ihre Fernwärmeverbindung in die Dresdner Neustadt erneuert. Die Sachsenenergie beginnt mit ersten Maßnahmen auf der Neustädter Elbseite. Durch den Teileinsturz der Carolabrücke wurde eine von zwei Hauptversorgungs- leitungen mit Fernwärme zwischen den beiden Elbseiten irreparabel zerstört. Seither wird die in den Kraftwerken auf der Altstadt-Seite produzierte Fernwärme allein durch den Fernwärme-Düker unter der Elbe (Höhe Marienbrücke) auf die andere Elbseite transportiert und dann in das Fernwärmenetz verteilt. Darüber hinaus wurden die großen Anschlussleitungen am Carolaplatz durch den Einsturz der Brücke vollständig zerstört. Somit wird die Fernwärme, nachdem sie durch den Düker geflossen ist, aktuell durch dünnere Rohre in den Dresdner Nordosten weiter transportiert. Ab der kommenden Woche verlegt Sachsenenergie 300 Meter neue Fernwärmerohre mit einem Durchmesser von 50 Zentimetern am Carolaplatz, direkt am Neustädter Brückenkopf. Damit wird die Fernwärmeverbindung zwischen den beiden Königsufern wieder geschlossen, die hydraulische Kapazität vergrößert und die Fernwärme kann schneller in die Dresdner Neustadt fließen.
Aktuell wird das Abbruchkonzept der Stadt Dresden wie am 14. September angekündigt für die Reste des zerstörten Brückenstranges C umgesetzt. So werden die abgeknickten und schräg bis in den Fluss ragenden Trassenteile von den Pfeilern getrennt werden und vor Ort zertrümmert und geborgen werden. Geplant ist, dazu die in der Elbe liegende beiden V-Trümmerteile als Rampe zu nutzen, damit die Bagger an die schräg von Pfeilern herabhängenden Schenkel der Brücke arbeitsmäßig herankommen. Nach Schätzungen braucht es dafür einen Wasserstand von 2,30 Metern – der aktuelle Pegelwert ist 3,30 Meter. Das Elbe-Hochwasser stoppte die Abrissarbeiten. Die komplette Brücke ist seit dem Teileinsturz für den Verkehr gesperrt. In der Planung ist vorgesehen: Zunächst wird an beiden Ufern der Untergrund befestigt werden, um Strom- und Abwasserleitungen im Boden zu sichern, wenn die tonnenschweren Geräte zum Einsatz kommen. Dann geht es darum, die Brücke an den gebrochenen Gelenken abzulösen, damit die noch schräg hängenden Teile nach unten fallen, teilweise in den Fluss. Dafür muss an manchen Stellen ein sogenanntes „Fallbett“ errichtet werden. Erst dann können die schweren Betonteile zerkleinert und abtransportiert werden. Eine Bergung der großen Teile direkt aus dem Fluss ist nicht möglich, weil einerseits keine verlässliche Angriffsstelle an den kaputten Brückenteilen vorhanden sind, an denen ein Abbruchgerät sicher andocken könnte. Andererseits sind die großen Teile schlicht zu schwer. Für das Zerkleinern und den Abtransport im Fluss müssen entsprechende Rampen installiert werden. Liegen die großen Brückenteile im Fluss, werden sie als Teil dieser Rampe befahren. Die Carolabrücke bestand aus drei Verkehrssträngen.Der Strang C der 330 Meter langen Brücke , ist aus noch unbekannten Gründen in der Nacht am 11. September 3:04 eingebrochen mit den Straßenbahngleise sowie dem Rad- und Fußweg. Auf den Strängen A und B die noch unversehrt sind, befinden sich die Straßenspuren und der Rad- und Fußweg. Wir bleiben dran!
Titelfoto: Das von der Elbe eingestürzte und aufgefangene C-Teil der Carolabrücke © Presse Hamburg Heck