Im Bundesland Nordrhein-Westfalen bekommt Kultur 18 Millionen Euro Fördermittel. In Dresden dagegen sind die Taschen leer – hier hat man ganz andere Sorgen. Es liest sich wie von einem anderen Stern: 18 Millionen aus einem Förderbescheid, übergab Ina Brandes, Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen an die Kultur Ruhr GmbH und ihr Kulturangebot. (mehr…)

Im Bundesland Nordrhein-Westfalen bekommt Kultur 18 Millionen Euro Fördermittel. In Dresden dagegen sind die Taschen leer – hier hat man ganz andere Sorgen

Von Dr. h.c. Bernhard Heck

Es liest sich wie von einem anderen Stern: 18 Millionen aus einem Förderbescheid, übergab Ina Brandes, Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen an die Kultur Ruhr GmbH und ihr Kulturangebot. Musik, Schauspiel, Tanz und Kunst in den imposanten Industrie-Bauten des Ruhrgebiets: Dafür steht, die mit Ruhrtriennale, Chorwerk Ruhr, Tanzlandschaft Ruhr und Urbane Künste Ruhr ein hochkarätiges, zeitgenössisches und spartenübergreifendes Kulturangebot in der Region schafft. Das Land ist Gesellschafter der Kultur Ruhr GmbH und wichtigster Förderer. Im Rahmen einer Sound- Probe von Chorwerk Ruhr – einem der bedeutendsten Kammerchöre Deutschlands – im der Dampfgebläse-Foyer der Bochumer Jahrhunderthalle, übergab Ina Brand den Förderbescheid für das Jahr 2025 an die Kultur Ruhr. Dazu sagte Brandes: „Das Ruhrgebiet hat sich mit seinen vielfältigen Angeboten und seiner Experimentierfreudigkeit weit über die Landesgrenzen hinaus als Kulturmetropole einen internationalen Ruf erworben. In der Region, die sich nach Kohle und Stahl neu erfindet, findet das Publikum ein unglaublich spannendes Kultur-Programm – gerade auch wegen der hervorragenden Arbeit der Kultur Ruhr GmbH! Mit der Förderung sorgt das Land dafür, dass die Kultur Ruhr auch in diesem Jahr die Industriedenkmäler des Ruhrgebiets bespielen kann. Ich bin sehr gespannt auf die großartigen Projekte, die wir in diesem Jahr erleben werden“.

Krass dagegen der Zustand für sie Stadt Dresden und Sachsen, denn hier sieht es dagegen trübe aus. Oberbürgermeister Dirk Hilbert erklärte am 12. Februar zur Stadtratssitzung: „Den Ausschusssitzungen der letzten Tage hat der Rat fast einstimmig beschlossen, den Haushaltsplan heute nicht zu behandeln. Wir haben die Tagesordnung soeben entsprechend angepasst. Für die Verschiebung um weitere fünf Wochen in den März hinein, gibt es Argumente. Die Frage einer Aufhebung des Neuverschuldungsverbotes gehört sicherlich ebenso dazu wie die in wenigen Tagen anstehende Bundestagswahl.

Mir fällt es allerdings zu, auch auf die Probleme und Risiken, die damit verbunden sind, hinzuweisen. Fakt ist, dass sich entsprechend der zeitlichen Verschiebung auch die Genehmigung des Finanzplans nach hinten verlagern wird. Dies wiederum, und da verrate ich kein Geheimnis, bedeutet, dass die Verwaltung bis zum Frühsommer keine vom Rat beschlossenen Projekte neu beginnen kann.

Der Gusseiserne Engel symbolisiert bei der Veranstaltung im Kulturpalast die Ausstellung Friedhof – Lebendiges Kulturerbe. Präsentiert werden bis 13. März unter anderem Einblicke in die große Vielfalt der 58 Dresdner Stadtteilfriedhöfe. Die zahlreich ausgestellten Exponate erinnern an ihre ganz eigenen interessanten Geschichten.

Das gilt für Straßen ebenso wie für Schulen oder andere Infrastrukturmaßnahmen. Einige Projekte, deren Beginn für 2025 geplant gewesen ist, werden zwangsläufig erst im Jahr 2026 und später realisiert werden können. Dies betrifft auch die vom Jugendhilfeausschuss beschlossene Förderung der Ferienfreizeiten ebenso wenig realisiert werden kann wie die abschließende Entscheidung über die Zukunft des ElbaMares“.

Ausführlich erklärt das Stadtoberhaupt , dass er die Sorge habe, dass gerade am 13. und 15. Februar wieder Rechtsextreme unsere Stadt als Bühne nutzen und das Gedenken für ihre Ideologie instrumentalisieren. Doch wir lassen nicht zu, dass Hass und Hetze unser Stadtbild bestimmen. Dresden steht für Versöhnung und Frieden. Wir stellen uns entschieden gegen alle, die unsere Gesellschaft spalten und gegen unsere demokratischen Grundwerte arbeiten – egal aus welcher Richtung“. Weiter führte Hilbert aus: „Unsere Stadt lebt von Respekt, Toleranz und dem gemeinsamen Einsatz für unsere Demokratie. Ich rufe alle Bürgerinnen und Bürger auf, Haltung zu zeigen: für unsere Verfassung, für eine offene Gesellschaft und für ein friedliches Miteinander. Wir werden das gemeinsam deutlich machen: Dresden gehört den Demokratinnen und Demokraten. Am 13. Februar, am 15. Februar und an jedem anderen Tag des Jahres!

Anlässlich des 80. Jahrestages der Zerstörung Dresdens im von Deutschland begonnenen Zweiten Weltkrieg versammelten sich am Donnerstag, 13. Februar 2025, über 10.000 Menschen zur Menschenkette um die Altstadt der Landeshauptstadt Dresden. Zum Auftakt der Menschenkette war auf dem Theaterplatz zunächst der Kinderchor der Semperoper Dresden und der Männerchor Ensemble Capella Carminis zu hören. Anschließend sprachen Oberbürgermeister Dirk Hilbert, die französische Studentin Cécilia Le Nalbau aus Dresdens Partnerstadt Straßburg und Rektorin Prof. Dr. Ursula M. Staudinger die Imitatorin der Menschenkette: „Wir Wissen um unsere Vergangenheit lässt uns wachsam in die Zukunft blicken. Wir sehen, wie in vielen Regionen der Welt offene und demokratische Gesellschaften unter dem Druck von Rassismus und Intoleranz stehen, wie die demokratische Gesellschaft durch die begriffliche Vereinnahmung bis hin zum Missbrauch von Worten wie Demokratie, Frieden und Meinungsfreiheit von innen bedroht wird und wie der demokratische Dialog angesichts populistischer Auseinandersetzungen zu verstummen droht. Deshalb danke ich allen, die sich an der Menschenkette sowie dem umfangreichen Begleitprogramm beteiligt und damit auch für unsere freiheitlich-demokratischen Werte eingesetzt haben”. Die Menschenkette wurde von prominenten Persönlichkeiten unterstützt – darunter Seine Königliche Hoheit Prinz Edward Herzog von Kent, Ministerpräsident Michael Kretschmer und Landtagspräsident Alexander Dierks – und durch vielfältiges Gedenken der Zivilgesellschaft Dresdens an diesem besonderen Tag für Dresden und Umgebung.

Tausende Dresdner haben sich 15 Minuten in der Menschenkette an die Hand genommen. Mit dem Auslaufen des Glockengeläuts der Kirchen, polterte Techno-Musik einer Demonstration auf dem Dresdner Postplatz dröhnend durch die Innenstadt. Hier tanzen die Satiriker von "Die Partei". Es wird ein "unwürdiges Banner"-Plakat gezeigt, dass die provokative Aufschrift trägt: "Wer billig bombt, bombt zweimal". Es ist der Auftakt für einen Demonstrationsabend mit viel Behinderungen des DVB-Verkehrs, leider.
Tausende Dresdner haben sich 15 Minuten in der Menschenkette an die Hand genommen. Mit dem Auslaufen des Glockengeläuts der Kirchen, polterte Techno-Musik einer Demonstration auf dem Dresdner Postplatz dröhnend durch die Innenstadt. Hier tanzen die Satiriker von „Die Partei“. Es wird ein „unwürdiges Banner“-Plakat gezeigt, dass die provokative Aufschrift trägt: „Wer billig bombt, bombt zweimal“. Es ist der Auftakt für einen Demonstrationsabend mit viel Behinderungen des DVB-Verkehrs, leider.

© Fotos: Heck (3)
Titelbild BU: Die Semperoper stand bei der Menschenkette am 13. Februar in den Abendstunden im Mittelpunkt. Sie begeht das 40. Jubiläum ihrer Wiedereröffnung.