Neue Studie belegt Starke Wachstumseffekte für die jeweiligen Standorte Sachsens mit dem sächsisches Halbleiterökosystem durch das Institut für Innovation und Technik (iit) aus Berlin
Von Dr.h.c. Bernhard Heck
Die sächsische Industrie ist bereits heute ökonomisch eng mit der Welt verknüpft und die Bedeutung der Exportwirtschaft geht einher mit dem Exportwachstum. Das ist das Ergebnis der Studie »Volkswirtschaftliche und regionalökonomische Wachstumseffekte des Halbleiterökosystems in Sachsen«, die das institut für innovation und Technik (iit) aus Berlin im Auftrag der Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH (WFS) durchgeführt hat.
Martin Dulig, sächsischer Wirtschaftsminister und Aufsichtsratsvorsitzender der WFS, sagt: „Sachsen steht in der europäischen Champions League der Halbleiterbranche in der Spitzengruppe. Auch mit Hilfe des European Chips Act ist es gelungen, den weltweit größten Halbleiter-Auftragsfertiger TSMC in den Freistaat zu holen. Infineon baut gerade mit 10 Milliarden Euro der größten Einzelinvestition seiner Unternehmensgeschichte sein Dresdner Werk im Norden der Landeshauptstadt aus. Diese Großvorhaben ziehen weitere Investitionen, insbesondere von Zulieferern, nach sich. Das stärkt den Industrie- und Forschungsstandort Sachsen auf Jahrzehnte“.
Daher ist es gut und wichtig, dass die bisher schon angenommenen positiven Auswirkungen der Investitionsaktivitäten des sächsischen Halbleiterökosystems jetzt auch mit den entsprechenden Zahlen und Modellen volkswirtschaftlich und regionalökonomisch für den Standort Sachsen untersetzt sind. Die Studie zeigt, welches Potenzial und welche Chancen in der Region stecken. Damit verbunden ist dies, eine Riesenchance für Investoren, Unternehmen und Zulieferer aller Art – von Materialien über Maschinen bis hin zu Software und Dienstleistungen. Egal ob aus Deutschland, Europa, den USA oder Asien – der Freistaat Sachsen bietet mit dieser Entwicklung vielfältige Chancen für die hiesige Wirtschaft und für internationale Investoren. Denn es lohnt sich, Teil dieses besonderen Ökosystems zu werden. Damit spielt die Studie künftig auch eine relevante Rolle für die Arbeit der WFS, wenn es um die Gewinnung potenzieller Investoren und internationaler Fachkräfte im globalen Wettbewerb sowie die Unterstützung der Akteure vor Ort geht. Von großem Interesse sind auch die Entwicklungschancen, die für das Mikroelektronik-Ökosystem über das Jahr 2030 hinaus prognostiziert werden. Besonders hervorzuheben ist die Stärkung der Innovationskraft der gesamten Region durch weitere Investitionen, die zur Erweiterung bestehender Kooperationen, neuen Forschungsprojekten und Innovationsprogrammen führen.
Dazu WFS-Geschäftsführer Thomas Horn: „Wir erwarten wichtige Impulse für die Energie- und Ressourceneffizienz (grüne-Mikroelektronik), sowie für die Fertigungsexzellenz und Kompetenzentwicklung, die wiederum die internationale Standortattraktivität Sachsens steigern. Davon werden Unternehmen im gesamten IKT-Bereich, aber auch Forschungseinrichtungen und Start-ups gleichermaßen sich einen Vorteil verschaffen. All das sind wichtige Argumente für das Ansiedlungsgeschäft und die Weiterentwicklung der Branchenarbeit der WFS“.
So wird Sachsen im Vergleich zum Referenzjahr 2023 in der Bauphase im Jahr 2025 voraussichtlich eine zusätzliche Wertschöpfung in Höhe von 1,6 Milliarden Euro und in der anschließenden Produktionsphase im Jahr 2030 voraussichtlich einen deutlichen Anstieg bei der Wertschöpfung um insgesamt auf 12,6 Milliarden Euro erfahren, gegenüber dem Referenzszenario ohne die Investition. Mit den zusätzlichen 12,6 Milliarden Euro Wertschöpfung im Jahr 2030 wird die Halbleiterindustrie /Mikroelektronik dann einen zusätzlichen Anteil von rund 7 Prozent am Bruttoinlandsprodukt Sachsens haben und der Anteil der Mikroelektronik an der Industrieproduktion Sachsens wird sich damit gegenüber heute fast verdoppeln.
Sachsen festigt damit seine Bedeutung als strukturbildender Standort für die europäische Halbleiterfertigung. Dresden/Sachsen ist durch die Präsenz bedeutender Unternehmen und eine leistungsfähige Forschungslandschaft nicht nur der größte Halbleiterstandort Europas, sondern insbesondere auch ein bestimmender Standort. Durch die gegenwärtigen und geplanten Investitionen werden zum Produktionsbeginn in Summe rund 5.500 direkte neue und qualifizierte Arbeitsplätze bei den Halbleiterunternehmen esmc (TSMC), Infineon, GlobalFoundries, Bosch, X-FAB und Jenoptik geschaffen. Bis zum Ende des Jahrzehnts wird die aus dem Ausbau des Halbleiterstandorts Sachsen resultierende Beschäftigung auf rund 25.000(!) so die Schätzung, direkte, indirekte und induzierte Arbeitsplätze ansteigen, wobei durch die induzierten Effekte auch Arbeitsplätze außerhalb der Halbleiterbranche enthalten sind.
Da das regionale Arbeitskräftepotenzial natürlich begrenzt ist, ist ein Zuzug erforderlich, der nach der Logik der global aufgestellten Halbleiterindustrie deutlich über Deutschland hinausgeht und ganz Europa und andere Weltregionen einschließt. Damit wächst die Bedeutung des Exportwirtschaft und das Exportwachstum für die sächsische Industrie und ist bereits heute ökonomisch eng mit der Welt verknüpft. Für die Zukunft ist zu erwarten, dass die Bedeutung der Ausfuhren für die wirtschaftliche Entwicklung in Sachsen noch weiter steigen wird. Unter den hier vorgestellten Bedingungen dürfte die Exportquote (Exportanteil am Bruttoinlandsprodukt) im Jahr 2035 bei rund 36 Prozent eine Steigerung von vier Prozent gegenüber 2023. Die Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH und ihre Partner organisieren und betreuen zahlreiche Veranstaltungen im In- und Ausland für sächsische Unternehmen zu Themen wie Internationalisierung und Innovation oder zur internationalen Vorstellung des Wirtschafts- und Investitionsstandortes Sachsen. Kontaktperson die Frau Susan, Pietzsch Branchen, Innovation & Marketing. +49-351-2138 250, Mail.susan.Pietzscho@wfs.saxony.de
Quelle: Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH https://standort-sachsen.de/de/standort-sachsen / Presse Hamburg, Dr.h.c. Bernhard Heck