Olympia 2040 in Dresden – „es würde ein Traum wahr werden“, doch es gibt noch einen langen Weg bis zur Bewerbung.
Die Euphorie um die Olympiade in Paris im Sommer dieses Jahr sollte die Begeisterung der deutschen Bevölkerung auf das Großsportereignis wecken. Mitgetragen von diesem Konsens einer breiten gesellschaftlichen Debatte zündete der Sport-Bürgermeister Jan Donhauser eine „Bombe“ , bei seinem Impuls-Referat zu den geplanten Großveranstaltungen der nächsten Jahre in Dresden beim Stadtsportbundtag des Stadtsportbund Dresden e.V. im vollbesetzten Plenarsaal im Rathaus . „Wir wollen wie Leipzig in den Kreis der Städte zur Bewerbung der Olympischen Spiele 2040 in Dresden einsteigen“.
Von Dr.h.c. Bernhard Heck
Rumms… das saß und einige der Zuhörer zeigten sich überrascht von der gewagten These.
Dabei sind die Karten gar nicht so schlecht zur These von Donhauser für Dresden. Die Landeshauptstadt gilt als eine sportlich aktive Stadt, verfügt über eine Vielzahl von kommunalen Sportanlagen, die von sportbegeisterten Einwohnern genutzt werden. Sie bieten eine breite Palette von Sport- und Freizeitmöglichkeiten für Menschen aller Altersgruppen. so verfügt Dresden an Sportstätten jeweils über: Stadien 2, Arenen3, Großspielfelder 80, Sporthallen 26, Tennisanlagen, 14, Bootshäuser19, Hallenbäder3, Freibäder/Badestellen 6/2 und 3 Kombibäder!
Aber, dazu muss man zunächst auszuloten, wie die Stadt Dresden, das Land Sachsen, der Bund und die Gesellschaft von Deutschland hinter einer Bewerbung von Leipzig und Dresden für 2040 versammelt werden könnten? Eine Sisyphusarbeit für alle Beteiligten und große Verantwortung auch beim Deutsche Olympischer Sportbund e.V.
„Alle wollen wieder Olympia in Deutschland erleben so Thomas Weikert, Präsident des Vereins Deutsche Olympischer Sportbund e.V. (DOSB). Was bedeutet der olympische Erfolg im Nachbarland Frankreich nun für eine erneute Bewerbung Deutschlands, fragt Stephan Brause, Leiter der Stabsstelle zurecht zum Thema Olympiabewerbung Deutschlands und ergänzt:“ Keine Frage, es waren wahrlich beeindruckende und emotionale Momente und Bilder, die die Olympischen und Paralympischen Spiele von Paris in den zurückliegenden Wochen beeindruckend – auch durch die Medien- kreiert haben. Egal ob die glanzvollen Eröffnungs- und Abschlussfeiern, imponierende Sportstätten zwischen Eiffelturm, Grand Palais und Versailles oder die bei Zuschauenden, freiwilligen Helfern und Athleten stetig zu spürende Begeisterung: Paris 2024 hat in vielen Bereichen neue Maßstäbe gesetzt. Nicht wenige sprechen von den besten Spielen aller Zeiten, vom Beginn einer neuen Epoche der Olympischen und Paralympischen Spiele“.
Wirklich überraschen kann die positive Strahlkraft die von der „Stadt der Liebe“ mit ihrem einzigartigen Charme die perfekte Kulisse für ganz besondere Spiele liefern würde nicht. Aber auch darüber hinaus konnte man erwarten oder zumindest erhoffen, dass mit Paris 2024 ein neues Kapitel beginnt. Nicht ohne Grund hatte der DOSB zu den Planungen seiner Olympiabewerbung für 2036 oder 2040 stetig darauf hingewiesen, dass sich die Spiele im Wandel befinden. Dass sich die Rahmenbedingungen seit der letzten, im November 2015 für die in Hamburg gescheiterten Olympia-Bewerbung 2024 grundlegend verändert haben. Hintergrund bei einem Volksentscheid 2015 triumphierten, leider die Olympia-Gegner gegen die „Spiele am Wasser“(.Foto).
Anzumerken bleibt: Die Spiele von Paris waren die ersten, die mit neuen Rahmenbedingungen, das vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) durch einen permanenten Reformprozess seit 2014 geschafft wurde, voll auszunutzen. Das Konzept vor allem auf Nachhaltigkeit, Kostenreduzierung und konzeptionelle Flexibilität ausgerichtete Agenda 2020+5 und die „New Norm“ erlaubten es den Ausrichtern der Spiele mehr denn je neue Akzente zu setzen und sie so zu gestalten, dass sie perfekt zu den Bedingungen und Stärken des Gastgeberlandes passten.
Was aber bedeutet der olympische Erfolg im Nachbarland nun für eine erneute Bewerbung Deutschlands? Hierfür bedarf es gerade in Bezug auf ökonomischen und nachhaltigen Erfolg tiefgreifender Evaluierungen, Umfragen und Analysen. Es besteht jedoch bereits jetzt berechtigte Hoffnung, dass die Zustimmung für die „neue Form“ der Spiele gestiegen ist. Zumindest lassen viele Aussagen aus Politik, Gesellschaft und Sport darauf schließen, dass es nach Paris ein Momentum für eine deutsche Olympiabewerbung gibt. Ein Momentum, das der DOSB, der Bund das Land Sachsen und die Stadt Dresden gezielt und sinnhaft nutzen sollte. Dazu ergänzt Stephan Brause: “ Die Organisator*innen von Paris 2024 haben eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass sich Mut, Standhaftigkeit und Innovationsgeist bei der Bewerbung und Planung auszeichnen. Die Umsetzung der Idee, die Spiele dank urbaner Sportstätten in oftmals historischen Kulissen wieder näher an die Menschen zu bringen, war sicher nicht immer ein Selbstläufer. Ebenso wie der Plan von Eröffnungsfeiern im öffentlichen Raum – kostenlos zugänglich für tausende Gäste aus aller Welt.
Ohne detaillierten Analysen vorzugreifen, steht außer Frage: Eine deutsche Bewerbung kann eine Menge von den Spielen in Paris lernen. Aber wir sollten dennoch nicht im Übermut versuchen, diese einfach zu kopieren oder das, was an der Seine besonders gut gewesen ist, noch besser, noch größer machen zu wollen! Das ist – in neuen olympischen Zeiten – nicht nötig.
Die Spiele von Paris waren deshalb so erfolgreich, weil es Frankreich im Zusammenspiel mit dem IOC perfekt verstanden hat, die Stärken, Bedürfnisse und Gegebenheiten der französischen Hauptstadt und des Landes in Szene zu setzen. Damit haben die Olympischen und Paralympischen Spiele 2024 nicht nur die Menschen in ihrem Land, sondern überall auf der Welt begeistert. Und genau dies muss auch weiterhin Antrieb und Ziel eines deutschen Bewerbungskonzeptes sein.
Da passt es auch dass der Stadtsportbund Dresden e.V. (SSBDD) einen erneuten Rekord im Vereinssport vermelden kann, wie der Präsident des SSBDD Lars-Detlef Kluger, bei seiner Rede mit sichtlichem Stolz verkündete. Denn die positive Trendwende setzt sich um ein weiteres Jahr fort – mehr als 119.000 Dresdnerinnen und Dresdner sind im Sportverein organisiert auf das Land Sachsen über 700 000! Das Interesse Sport zu treiben, am besten im Verein, ist weiterhin ungebrochen. Beweis dafür sind die wiederholt gestiegenen Mitgliedszahlen laut aktueller Bestandserhebung des StadtSportBund Dresden e.V. (SSBD) ein klares Votum.
Demnach werden zum Stichtag vom ersten Januar 2024 insgesamt 119.814 Sportlerinnen und Sportler in 396 Vereinen durch die Dachorganisation des Dresdner Sports betreut. Im Vergleich zum Vorjahr sind mehr 6.500 neue Mitglieder zu verzeichnen. Damit setzt der Vereinssport als größte Bürgerorganisation in der Landeshauptstadt Dresden seinen positiven Trend fort und
bleibt weiterhin an der Spitzenposition im Freistaat Sachsen. Im Verhältnis zur Einwohnerzahl ist jedes fünfte Dresdner Mitglied in einem Sportverein. Das entspricht einem sogenannten Organisationsgrad von knapp 21 Prozent, den mit Abstand höchstem Wert auf sächsischer Ebene. Zudem haben drei Vereine, die Dresden Monarchs e.V., die SG Weixdorf e.V. TSV Rotation Dresden 1990 e.V., aufgrund ihrer positiven Entwicklung, die Marke von 1.000 Mitgliedern überschritten und zählen damit zu den aktuell 16 sogenannten Großsportvereinen in Dresden. Hervorzuheben ist auch die erfreuliche Entwicklung bei den Kindern und Jugendlichen. In den Altersklassen vom Geburtsjahr bis 18 Jahren zählen die Dresden Sportvereine 2.901 mehr Mitglieder als im Vorjahr. Insbesondere ist, statistisch betrachtet, im Altersbereich zwischen 7 und 14 Jahre jedes zweite Kind und Jugendliche in einem Sportverein aus Dresden. das macht auch deutlich, dass der Breitensport in Dresden mehr Geld für den laufenden Geschäftsbetrieb benötigt, denn insgesamt sind 40.745 Nachwuchssportlerin den Vereinen von Elbflorenz aktiv.
Doch die Olympischen und Paralympischen Spiele von Paris wirken weiter, über die Grenzen des Leistungssports hinaus. So punktet Elbflorenz Laut Donhauser mit den Großveranstaltungen City-Biathlon, (XC-Ski), den Worlds Transplant Games, eine vielbeachtete Veranstaltung zum sportlichen Teil der positiven Auswirkungen der Organspende. Die World Transplant Summer Games 2025 finden vom 17. bis 24. August 2025 in Dresden statt. Diese Spiele bringen Transplantationsempfänger, lebende Spender, Spenderfamilien, Unterstützer und Freunde zusammen, um das Geschenk des Lebens zu feiern und die Auswirkungen der Organspende hervorzuheben. Bis zu 3.000 Teilnehmer aus 60 Ländern werden an 7 Tagen in 17 verschiedenen Sportarten gegeneinander antreten. Das Multisportevent „DIE FINALS“ diese finden im Jahr 2025 erstmals in Dresden statt. Das Spektakel wird vom 31. Juli bis 3. August 2025 an der Elbe ausgetragen. Dabei werden die deutschen Meistertitel in zahlreichen Sportarten vergeben. Herz der Finals werden das neue Heinz-Steyer-Stadion und die dazugehörige Plaza für die drei Finals-Kernsportarten Leichtathletik, Triathlon und Turnen sein. Alles überstrahlt das geplante Superevent in 318 Tagen der ISTAF -Golden Oval mit Spitzen-Leichtathletik Non-Stopp. Laut Planung soll im Juni 2025 das Event stattfinden, dazu führt die Stadt Dresden aktuell Gespräche mit den Berliner Veranstaltern der Sportevents GmbH Olympiapark und Deutscher Leichtathletikverband e.V. Noch steht eine ISTAF-Zusage aus, auch unter den gegebenen finanziellen Gründen, denn der Titel „GOLD“ hat seinen Preis und der steht für die Stadt Dresden noch in den Sternen!
Titelfoto: Die Begeisterung und der Drang zum Siegen ein großer Ansporn für die Kinder und eine große Aufgabe für alle im Sport tätigen Mitarbeiter. © Stadtsportbund Dresden e.V.