Unglaublich, aber wahr! Wichtiges „C“-Brückenteil der Carolabrücke am 11. September 3:04 Uhr in die Elbe eingestürzt! In Dresden ist eine der wichtigsten Elbbrücken am 11.September 2024 in Teilen zusammengebrochen. Wenige Minuten vorher hatte noch eine Straßenbahn der Linie 3 um 2:50 Uhr die Elbe-Querung passiert. Knapp 15 Minuten später, exakt um 3:04:06 stürzte die 100 Meter Beton-Strecke zwischen den Pfeilern ins Wasser. Am Tag 4 nach dem Brückeneinsturz kämpften bei Dauerregen die Einsatzkräfte aus Feuerwehr, Bundeswehr und Technischen Hilfswerk an den Betonteilen der Widerlagers auf Neustädter Seite den eingestürzten Teilen der Carola Brücke Paroli zu bieten, auch im Kampf gegen die Uhr und die Zeit. Denn das zu erwartende Hochwasser würde nach dem Teileinsturz den über dem Ufer gelegenen „Brückenrest“ zu zerstückeln nicht mehr ermöglichen. (…mehr)

Unglaublich, aber wahr! Wichtiges „C“-Brückenteil der Carolabrücke am 11. September 3:04 Uhr in die Elbe eingestürzt!

von Dr.h.c. Bernhard Heck

In Dresden ist eine der wichtigsten Elbbrücken in Teilen zusammengebrochen. Wenige Minuten vorher hatte noch eine Straßenbahn der Linie 3 um 2:50 Uhr die Elbe-Querung passiert. Knapp 15 Minuten später, exakt um 3:04:06 stürzte die 100 Meter Beton-Strecke zwischen den Pfeilern ins Wasser.

Ausgerechnet das Datum 11. September. An diesem „Nine Eleven“ feierte die islamistische Terrororganisation Al-Qaida den bisher folgenreichsten Terrorakt in der jüngeren Geschichte. Mehrere Terroristen kaperten vier Linienflugzeuge, erlangten mit Gewalt die Kontrolle über die Cockpits und steuerten die Maschinen in vorher dafür bestimmte Ziele. Der American-Airlines-Flug 11 wurde um 8:46 Uhr Ortszeit in den Nordturm des World Trade Centers gelenkt und schlug zwischen dem 93. und dem 99. Stockwerk ein. Ab diesem Zeitpunkt waren Fernsehteams vor Ort, die Bilder aus Manhattan live in die gesamte Welt übertrugen. Nur 17 Minuten später schlug der United-Airlines-Flug 175 zwischen dem 77. und 85. Stock in den Südturm des World Trade Centers ein. Um 9:37 Uhr schließlich lenkten die Terroristen den American-Airlines-Flug 77 in den Westteil des Pentagons in Washington D.C., dem Sitz des US-amerikanischen Verteidigungsministeriums.

Nun hat Dresden diesen Tag mit einer weiteren und leider eigenen Katastrophe zu bedauern!

Bei Dauerregen kämpften die Einsatzkräfte aus Feuerwehr, Bundeswehr und Technischen Hilfswerk an den Betonteilen der Widerlagers auf städtischer Seite den eingestürzten Teilen der Carola Brücke Paroli zu bieten auch im Kampf gegen die Zeit. Denn das zu erwartende Hochwasser würde nach dem Teileinsturz den über dem Ufer gelegenen „Brückenrest“ zu zerstückeln nicht mehr ermöglichen. Die Räumungsarbeiten wurden schneller abgeschlossen als gedacht – rechtzeitig vor dem Hochwasser. Der sogenannte C-Brückenteil der Carolabrücke, auf dem normalerweise die Straßenbahn verkehrt, war in der Nacht zum Mittwoch auf einer Länge von etwa hundert Metern in die Elbe gestürzt. Die genaue Ursache ist noch unklar. In der Nacht zum Freitag wurden weitere Bereiche des C-Brückenteils gesprengt, um deren Beräumung zu ermöglichen. Nach Einschätzung der Fachleute hat das in der Elbe liegende abgestürzte Teil der Betonbrücke keinen größeren Einfluss auf den Pegelstand. In früheren Aussagen erklärte die Leiterin des Straßen- und Tiefbauamtes, Simone Prüfer, dass die in der Elbe liegenden Betonteile, erst entfernt werden, wenn das Hochwasser abgeklungen ist. Ein Konzept für den Abbruch befinde sich in Arbeit.

Einen wichtigen Anteil daran hatte auch die spezialisierte Abrissfirma Centro aus Dresden, die mit ihrem schweren Gerät an den Kränen das Zerkleinern der Betonteile für den Abtransport auf Neustädter Seite ermöglichten. Centro hatte bereits 2022 mit dem komplizierten Abriss der Wöhrl Plaza direkt neben Karstadt in Dresden eine logistische Abbruchleistung „‚par excellence “ geleistet. Mit dem Einsatz von 14 Spezialkränen konnte die Spezialfirma vor dem erwarteten Hochwasser die wichtigen Abrissarbeiten an der zum Teil eingestürzten Carola Brücke abgeschlossen worden. © centro-umwelt.de/abbruch-Carolabrücke-dresden/ (2 + Titelbild)

 

Das bestätigte Feuerwehrsprecher Michael Klahre am Samstagmorgen an der Baustelle. Die Arbeiten am Teil der Brücke am Ufer zur Neustadt wurden damit schneller beendet als zunächst geplant. Ursprünglich war Sonntagabend angestrebt worden. Ein Teil der Brücke liegt aber noch immer in der Elbe. Auf Neustädter Seite wurden die Teile zerkleinert und mit Lastwagen abtransportiert“, sagte der Sprecher der Dresdner Feuerwehr. Damit wäre dann der Bereich unterhalb des Neustädter Brückenkopfes vollständig beräumt. „Dann kann das Hochwasser kommen, ohne dass eine weitere Gefährdung durch die heruntergestürzten Brückenteile besteht.“ Die Abbrucharbeiten wurden am Samstag, den 14. September um 21:30 Uhr erfolgreich eingestellt, alle Bagger wurden rechtzeitig aus der Flutzone gebracht. Ein Teil der Maschinen wurde auf das Plateau in Höhe des Finanzministeriums verlagert, um für weitere Einsätze nach dem Rückgang des Hochwassers einsatzbereit zu sein.

Seit Freitagabend standen den Einsatzkräften auch zwei Bergepanzer aus Marienberg dem dortigen Standort der Bundeswehr zur Verfügung. Da der Uferboden durch den Dauerregen sehr aufgeweicht und Schwammig war, war man für die Unterstützung sehr dankbar, sagte der Feuerwehr-Pressesprecher Klahre im strömenden Regen. „Der Boden ist wegen des Regens sehr morastig und die Bergungsgeräte könnten sich festfahren. „Deswegen ist die Unterstützung der Bundeswehr ein wichtiger Faktor bei der Beräumung der Brückenteile im Arbeitsprozess“. Die Bundeswehr-Panzer Typ „Büffel“ sollten für den Ernstfall eines „Umkippen der Arbeitskräne, schnell zur Stelle sein, damit die Bergungsarbeiten reibungslos weiterlaufen könnten“. Zusammen mit Pressesprecher Klahre erklärte Oberstleutnant Robert Habermann, Sprecher der Bundeswehr in Sachsen den wartenden Journalisten: „„ Ich möchte mich bedanken für die gute Zusammenarbeit mit den Einsatzkräften, der Stadt und Allen die versuchen die schwierige Lage zu entschärfen. Weiter führte er aus, dass durch die Witterungsbedingungen zu Problemen bei der Bodenbeschaffenheit kommen könnte. „Man habe die Bundeswehr angefordert per Amtshilfeverfahren, die Bergungs-und Abbrucharbeiten der zivilen Kräfte mit Rat und Tat zu unterstützen. Wir sind mit circa 30 Soldatinnen und Soldaten aus den mitteldeutschen Standorten Marienberg, Dresden und weiteren Standorten Sachsens, unverzüglich als Helfer sofort hier an den Einsatzort Elbe geeilt. Um im Falle einer Havarie der zivilen Abbruchtechnik sofort zur Stelle zu sein und Personenschäden zu verhindern“, so Habermann.

Nach Angaben eines Panzer-Zugführers der Bundeswehr kann der 1500 PS starke „Büffel“ mit seiner drehbaren Ausleger über die Krananlage 30 Tonnen heben. Das Fahrgestell entspricht demnach dem eines Kampfpanzers Leopard 2. Der flüssigkeitsgekühlte 47,6 Liter MTU MB 873 Ka 501 12-Zylinder Vorkammer-Mehrstoff-Dieselmotor mit zwei Abgasturboladern und Ladeluftkühlung leistet 1.100kW (1.500PS) bei einer Antriebsdrehzahl von 2.600U/min. er ist in der Lage, Hindernisse mit seiner Panzerbreiten Schaufel aus dem Weg zu räumen und Erdreich abzutragen. Konkret beräumt wurden die Uferbereiche unterhalb der Brücke auf der Neustädter Seite. Der Brückenteil C, der in die Elbe gestürzt ist, soll hingegen zunächst dort verbleiben.

„Wir versuchen wirklich alles Menschenmögliche, um uns auf alle Szenarien vorzubereiten, die uns hier in den nächsten 24 Stunden noch begegnen können“, sagte der Pressesprecher Klahre. Der Leiter des Dresdner Umweltamts, René Herold, äußerte sich aber zuversichtlich, dass dies trotz eines Aufstaus von 30 bis 50 Zentimeter die Hochwasserlage nicht maßgeblich beeinflussen werde. Ich denke so Herold:“ Die Lage sei „gut beherrschbar“, was das Szenario Brückenteil betrifft. Dabei sei berücksichtigt, dass sich auch im Fluss treibende Gegenstände an den Trümmern festsetzen könnten. An den Brückenzügen A und B, auf denen vor dem Einsturz der Autoverkehr stattfand, werden so Klahre weiter Messungen und Statikprüfungen durchgeführt. Dazu werden Probebohrungen getätigt, um festzustellen, wie sich diese Teile bei den Abbrucharbeiten verhalten. Es gehe dabei auch um die konkrete Ursachenforschung für den Einsturz. Es bleibt also weiter ungewiss, wie es bei den Bergungsarbeiten weiter geht. Dazu werden nun neue Expertisen von den Spezialisten in den „Werksgesprächen“ herausgefiltert. Wir bleiben dran! © DDN/Heck (4)