Wiederaufbau der Carolabrücke: Zwölf fristgerechte Angebote für Neubau – Auswahl bis Dezember 2025. Neubau als Ersatzneubau geplant, womit die Brücke an gleicher Stelle und Gestalt wieder aufgebaut wird ohne langwieriges Planfeststellungsverfahren. (…mehr)

Wiederaufbau der Carolabrücke: Zwölf fristgerechte Angebote für Brückenneubau – Auswahl der Planungsbüros bis Dezember 2025

Von Dr.h.c. Bernhard Heck

Am 11. September 2024 kam es zu einem Teileinsturz der 1971 gebauten Carolabrücke. Seitdem ist die Carolabrücke zur Sicherheit aller vollgesperrt und wurde mit allen drei Brückenzügen abgerissen. Zugleich haben die Planungen für eine neue Brückenverbindung begonnen. Ein unabhängiger Gutachter untersuchte den Brückeneinsturz. In seinem Abschlussbericht kommt er zum Schluss, dass die Ursachen für die Schäden an allen Brückenzügen in der Bauzeit der Spannglieder liegen. Eine Wiederinbetriebnahme war aufgrund der massiven Schäden nicht möglich, alle Brückenzüge mussten daher abgerissen werden.

Brückenteile zur Untersuchen bei Prof. Marx

Für den Wiederaufbau der Carolabrücke hat der Stadtrat im Juni 2025 entschieden, dass die Brücke mit einigen Änderungen als Ersatzneubau wiedererrichtet werden soll.

Die Dresdner Stadtverwaltung hat dem Stadtrat einen Ersatzneubau der Carolabrücke in ähnlicher Größe vorschlagen. Ein Rechtsgutachten bestätigt, dass dabei trotzdem Anpassungen wie regelkonforme Radwege oder eine Verschlankung der St. Petersburger Straße möglich sind. Da die Brücke an gleicher Stelle und Gestalt wieder aufgebaut würde, entfällt ein langwieriges Planfeststellungsverfahren, welches bis zu sechs Jahren dauern kann.

Für die Planung der neuen Carolabrücke wurden zwölf Angebote termingerecht eingereicht. Ein verspätetes Angebot kann nicht mehr berücksichtigt werden. Die eingegangenen Unterlagen werden nun auf Vollständigkeit, Eignung und Vergütung geprüft.

Am 24. Oktober 2025 bewertet ein Gremium aus neun Stadträten aller Fraktionen, dem Oberbürgermeister und dem Baubürgermeister die Angebote und wählt die vier besten Planungsbüros aus. Die Empfehlung dieses Gremiums wird dem Ausschuss für Wirtschaftsförderung zur Bestätigung vorgelegt. Die endgültige Vergabe an die vier Büros ist für Dezember 2025 vorgesehen.

Die ausgewählten Büros haben anschließend bis Mitte Mai 2026 Zeit, ihre Entwürfe zu erarbeiten. Diese werden dem Gremium und der Öffentlichkeit vorgestellt. Im Herbst 2026 entscheidet der Stadtrat über die Umsetzung eines Entwurfs.

Hintergrund: Die europaweite Ausschreibung startete am 5. September 2025, die Angebotsfrist endete am 6. Oktober 2025 um 15 Uhr. Die Vergabeunterlagen wurden zuvor dem Begleitgremium vorgestellt, das Vertreter aller Fraktionen, Kammern, Verbände und der Stadtverwaltung umfasst. Dieses Vorgehen hat der Stadtrat im Juni 2025 festgelegt. Es ermöglicht, unterschiedliche planerische Ansätze direkt miteinander zu vergleichen und die qualitativ beste Lösung für Dresden auszuwählen.

www.dresden.de/carolabruecke

© Landeshauptstadt Dresden, www.dresden.de (1),
Titelbild: Die Baustelle an der ehemaligen Carolabrücke am 18. August 2025 © Landeshauptstadt Dresden, Kirsten, www.dresden.de (1)

Â