Das Brückenbausysmposium Dresden mit einer Rekordbeteiligung von knapp 2000 Teilnehmern erneut als wichtigste Veranstaltung bestätigt. Anlässlich des 33. Brückenbausymposiums, dem größten jährlichen Treffen deutschsprachiger Brückenbauer auf dem Messegelände in Dresden versammelten sich nationale und internationale Experten aus der Brückenbaubranche, um aktuelle Forschungsergebnisse, innovative Konstruktionsmethoden und bewährte Praktiken zu präsentieren und zu diskutieren. Dabei hat sich das Brückenbausymposium mit einer Rekordbeteiligung von knapp 2000 Teilnehmern erneut als wichtigste Veranstaltung für Alle erwiesen, die sich mit Brücken und dem Brückenbau ‘tagtäglich’ beschäftigen.

Das Brückenbausysmposium Dresden mit einer Rekordbeteiligung von knapp 2000 Teilnehmern erneut als wichtigste Veranstaltung bestätigt.

Von Dr.h.c. Bernhard K. Heck

Anlässlich des 33. Brückenbausymposiums, dem größten jährlichen Treffen deutschsprachiger Brückenbauer auf dem Messegelände in Dresden versammelten sich nationale und internationale Experten aus der Brückenbaubranche, um aktuelle Forschungsergebnisse, innovative Konstruktionsmethoden und bewährte Praktiken zu präsentieren und zu diskutieren. Dabei hat sich das Brückenbausymposium mit einer Rekordbeteiligung von knapp 2000 Teilnehmern erneut als wichtigste Veranstaltung für Alle erwiesen, die sich mit Brücken und dem Brückenbau ‘tagtäglich’ beschäftigen.

Die beiden Protagonisten des Instituts für Massivbau an der Technischen Universität Dresden Prof. Dr. Ing.E.h. Manfred Curbach und Prof. Steffen Marx, führten souverän und mit gekonnten Einleitungsempfehlungen als Moderatoren durch die Veranstaltung. Dabei wurden die Themen von allen Seiten beleuchtet und Bauwerkserläuterungen, die Kriterien des Entwurfs und deren Planungsmodalitäten anhand von Beispielen charakterisiert. Eindrücke über Finanzierung, Besonderheiten von Konstruktionen und Montage rundeten die Referate ab.

Besonders die klar strukturierte Begleitung für die Teilnehmer am Brückenbausymposium ist schon seit Jahren beeindruckend. Mit dem Umzug aus den eingeengten Verhältnissen des Campus der TU-Dresden zum Messegelände hat vor allen die Fachmesse mit den Ausstellern deutlich an Format und Klasse zugenommen. Hier haben die Organisatoren Harald Michler und Jana Strauch einen gehörigen Anteil daran. Mit rund 100 Messe-Ständen auf der Fachausstellung der am Brückenbau beteiligten Firmen zeigte sich einmal mehr die Thematik Faszination Brückenbau. Mit dem 224 (!) Seiten starken Tagungsbuch, das gespickt war mit allen Informationen und Themen zu den Referenten über Brückenbau und Engeenering wurde ein weiteres stabiles Highlight gesetzt.

Den Auftakt zum Symposiums referierten Dipl.-Ing. Karsten Eins und Franziska Ducklaus von der Stadt Magdeburg, sowie Dipl.-Ing. Stefan Burgard, vom Generalplaner für die Objekt- und Tragwerksplanung Leonhardt, Andrä und Partner Beratende Ingenieure VBI AG, Dresden. Sie zogen ein Fazit bei der Erneuerung des Strombrückenzugs Magdeburg. Zum Neubau zweier Brücken über die Alte Elbe und die Zoll Elbe in Verlängerung der bestehenden Strombrücke als Schhrägseilbrücke wurden die die angrenzenden Verkehrsanlagen und Knotenpunkte geschickt integriert auch mit den beiden markanten Pylonen von 62 Meter. Dabei wurde erstmals ein neues Verfahren für Schrägseilbrücken angewendet, um die Straßenverkehre und den in der Mitte stattfindenden Straßenbahnverlauf mit aufzunehmen. Mit dem hochinterssanten Vortrag von Prof. Dr.-Ing. Colin Caprani, von der Monash University, Fakultät Bauingenieurwesen, im australischen Melbourne reiten sich die Highlights zu Brückenbelastungen und Strategien bei der Bewertung der mehr als 50.000 Brücken im Australischen Fernverkehr für die im Straßenverkehr von den bis zu 650 Tonnen schweren LKW’s den sogenannten „Road Trans“ stark strapaziert werden.

Zwei sehr spezialisierte und trocken vorgetragene Beiträge von Prof. Dr.-Ing. Jürgen Feix, Prof. Feix Ingenieure GmbH, München und Tibor Sipos, Dipl. Bauing. ETH, Bänziger Partner AG, Zürich, Schweiz verlangten von den Zuhörern einiges ab. Feix zeigte das große Potential der Carbon Technologie zur zeitgemäßen Verstärkung und Sanierung von Betontragwerkbrücken beim Pilotprojekt anhand der 120 Meter breiten Krumbachbrücke in der Nähe von Innsbruck. Mit der Realisierung einer Verbreiterung einer Stadtbrücke in Zürich unter laufenden Verkehr machte Tibor Sipos, Dipl. Bauing. ETH, Bänziger Partner AG aus Zürich in der Schweiz den wichtigen Faktor Zeitmanagement bei solchen Innerstädtischen Brückenmaßnahmen deutlich. Mit technischen Raffinessen und besonderen Baumaßnahmen bei der technischen Instandsetzung und Verstärkung eines Denkmals an einer 275 Meter langen Eisenbahnüberführung im Chemnitz trumpfte Prof. Dr.-Ing. Richard Stroetmann, KREBS+KIEFER Ingenieure GmbH, Dresden auf, bestens beraten von Dipl.-Kauffrau Sandra Christen von der DB Netz AG in Leipzig. Sie referierten zur Herausforderung der Instandsetzungs- und Erhaltumgsmaßnahmen im Umgang mit den historischen Lagerkonstruktionen des Chemnitzer Viadukts. Die 1909 für den viergleisigen Bahnbetrieb errichtete Tragkonstruktion wird unter den beiden Überbauten für die zukünftige zweigleisige Nutzung ertüchtigt, teilerneuert und als Stahl-Beton-Verbundkonstruktion entworfen.

Wie schwerwiegend stehendes Wasser auf Beschichtungen im Stahlbrückenbau für den Korrosionsschutz sein kann, berichteten Dipl.-Ing. (FH) Jörn Plate, Eberhardt – die ingenieure GmbH, aus Bad Homburg und Dipl.-Ing. Christian Rüters von der DEGES Gmbh aus Berlin mit Erfahrungen aus der Praxis mit stehendem Wasser auf der Beschichtung. Es wurde die Ursachen, des festgestellten Schadensbild mit anschaulichen Bildmaterial vorgestellt. Sowie die Ergebnisse weiterführende Untersuchungen und die sich daraus ergebenden Lösungsansätze für die Prävention aufgezeigt.

Nach der Pause sorgte Dr.-Ing. Gerhard Setzpfandt, SETZPFANDT Beratende Ingenieure GmbH & Co.KG in Weimar für Schmunzeln bei den Brückenleuten als er zahlreicher Anekdoten und Geschichten zum Bau- undder Nutzungsgeschichte der Syratalbrücke in Plauen beschrieb.. Sie war so der Referent bei ihrer Fertigstellung 1905 mit 90 Meter in lichte Weite, die am weitesten gespannte massive Gewölbebrücke der Welt(!) und stellte ein beeindruckendes Denkmal der Ingenieurbaukunst dar. Sie wurde von 1903 bis 1905 Uhr mit der von Bernhard und Caesar Liebold propagierten Bruchstein-Zementmörtel Bauweise durch die Firma Liebold & Co. in Langebrück bei Dresden errichtet.

Dipl.-Ing. Tobias Mansperger, Leonhardt, Andrä und Partner Beratende Ingenieure VBI AG, Dresden berichtete schwungvoll und zugleich detailliert über das Überführungsbauwerk bei Schwaig bei Kilometer 399,523 im Zuge der A3 von Würzburg nach Nürnberg. Mansperger: „Wir legten schon in der Vorplanung für das Bauwerk 399 sehr viel Wert auf einen hohen Grad an Einfachheit und Sinnhaftigkeit der Konstruktion. Auf Ornamente Dekorationen und auffällige Farbgestaltung wurde bewusst verzichtet. Man wollte damit eine dauerhafte und zeitlose Qualität der Gestaltung gewährleisten, die zu den Prinzipien der Vorplanung für den Brücken über Bau gehört. Neben der Forderung stützenfreier Überbauten, gehörten Kleine in der Böschung zurückgesetzte Widerlager, maximale Durchsicht und Transparenz sowie der Werkstoff gerechte Einsatz der Materialien. Für alle Typenbauwerke wurden Verbundkonstruktion gewählt, deren Stahlbauteile, die mit an die Umgebung angepassten Grautöne beschichtet ist. Langanhaltender Beifall der Zuhörer zeigten die Resonanz zu einem Meilenstein des Brückenbaus da es sich um die erste Straßenbrücke handelt bei der eine Orthoverbundfahrbahnplatte mit Verbunddübelleisten des Typs CL sowie nicht metallischer Carbonbewehrung realisiert wurde.

Mit dem Leitfaden zur zuverlässigkeitsbasierten Klassifizierung bestehender Brücken – Beispiele aus der Praxis befasste sich eine Ingeneurin vom Ingenieurbüro Ramboll aus Kopenhagen. Für eine weiters Highlight in der Vortragskette sorgte Ministerialrat Prof. Dr.-Ing. Gero Marzahn, vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr aus Bonn.

Souverän und gekonnt berichtete Marzahn über digitale Erhaltung und mehr Nachhaltigkeit im Brückenbau am Bespiel der Nibelungenbrücke Worms. Die Brücke bekam einen digitalen Zwilling mit 3D Darstellung die kontinuierlich mit Echtzeitdaten aktualisiert wird. Damit wurde der Ersatzneubau des Bauwerks von Besonderer Ingenieurtechnischer Bedeutung vermieden. Man wollte so Marzahn mit Hilfe des digitalen Zwilling die Nutzungsdauer der Brücke möglichst ohne verkehrliche Einschränkungen zu verlängern. Dazu waren der baulichen Zustand der Brücke sowie auch bereits bekannte Defizite kontinuierlich aufzuzeichnen zu verifizieren und zu bewerten. Die Festlegung von Warn- und Schwellwerten, sowie die Hinterlegung von Meldeketten dienten dem sicheren Betrieb des Bauwerks. ZU den unmittelbar in Angriff zu nehmenden Aufgaben zählen das Monitoring der Chlorid induzierten Korrosion und die Nachrechnung der Brücke nach neuesten wissenschaftlichen Methoden, mittels einer nichtlinearen 3D-Finete-Elemente-Berechnung. Mit dem sehr informativen Vortrag von Dipl.-Ing. Michael Anschütz und Dipl.-Ing. Matthias Münch, beide IGS INGENIEURE GmbH & Co. KG, Weimar über die Denkmalgerechte Instandsetzung der Müngstener Brücke – die Kaiser-Wilhelm-Brücke im Zuge der DB-Strecke Solingen–Remscheid über das Tal der Wupper schloss sich der Kreis der fachlich hochkompetenten Vorträge.Das diesjährige Jubiläum Brückenbau-Symposium als das 33. seiner Art, hatte einen ganz besonderen Charakter und viel Flair. Es fand in einem sehr angenehmen Rahmen statt mit vielen Gelegenheiten in den Pausen zur intensiven Kontaktpflege auf der Teilnehmer-Messe. Die Referenten sorgten für umfassenden Erkenntnisgewinn durch ihre Bauwerkserläuterungen, Kriterien des Entwurfs und der Planung. Besonderheiten bei Detaillierung und Finanzierung sowie Charakteristika von Konstruktion und Montage. Das 33 . Brückenbau-Symposium in Dresden wurde einmal mehr seinem hohen Anspruch gerecht. Viele Teilnehmer betonten den hohen Werteanspruch der Tagungsmesse und notierten sich per Whatts app den Termin 2025 zum 34. Brückenbausymposium vom 19.bis 20. März schon rot an. Zieht man ein Fazit des Symposium so kann man den Veranstaltern attestieren, dass es Ihnen gelungen ist, die Teilnehmer mit neuen Kontakten und persönlichen Eindrücken zu bereichern und damit hat es seinen einmalige Stellung bei den Brückenfachleuten einmal mehr, deutlich unterstrichen.

Die vollständigen Texte der 17 Referate- und Vorträge finden Sie im Tagungsbuch des Herausgebers TU-Dresden Institut Massivbau ISBN-978-3-86780-767-8.

BU: Volles Auditorium in der Messe Dresden beim 33. Brückenbausymposium: Gregor Gebert, DEGES Hamburg, zeigte sich erfreut über die Artikelserie zu den Rampenbauwerken in Fahrtrichtung Elbtunnel. Tobias Mansperger von LAP referierte über das Bauwerk 399. © Dr.h.c. Bernhard K. Heck (5)