Infineon Konzernumsatz 2022 um 29 Prozent gesteigert und Feierstimmung im Dresdner Norden

Infineon Konzernumsatz 2022 um 29 Prozent gesteigert und Feierstimmung im Dresdner Norden

von BERNHARD HECK

Anlässlich eines Pressemeetings veranstaltet vom Dresdner Presseclub gab es durch Infineon Kommunikationsleiter Christoph Schumacher erstklassige Informationen zu der Chipherstellung un dem benötigten Aufwand für die glitzernden Scheiben. Ein Raunen ging durch die gefüllten Reihen der Journalisten als Schumacher, die Chips als Schlüssel zur Lösung der Klimakrise, gefertigt hier in Dresden, nannte. Hintergrund: Infineon stärkt mit der Mega-Investition die Fertigungsbasis für Halbleiter, die Dekarbonisierung und Digitalisierung befördern. Heutige Analog und Mixed-Signal-Komponenten kommen in Systemen zur Stromversorgung zum Einsatz, etwa in energieeffizienten Ladegeräten, in kleinen Motorsteuerungen für das Auto, in Rechenzentren und in Anwendungen im Internet der Dinge (IoT). Das Zusammenspiel von Leistungshalbleitern und Signal-Bausteinen macht besonders energieeffiziente und intelligente Systemlösungen möglich. Grund genug für den Hightech-Giganten aus München, den ehemaligen Siemensstandort im Dresdner Norden zu erweitern – für fünf Milliarden Euro zugunsten eines gänzlich neuen Werks, das über 1.000 neue Halbleitermechatroniker in Betrieb nehmen sollen. Bei Infineon ist der erste Spatenstich für die »Smart Power Fab« erfolgt. Die größte Einzelinvestition in der Unternehmensgeschichte ist ein weiterer Meilenstein für das Silicon Saxony und stärkt die Spitzenstellung des sächsischen Halbleiterstandort. Entsprechend groß war das Interesse an der einmaligen Veranstaltung in Dresden.

Die neue Fabrik wird in Dresden gebaut, das seit Jahrzehnten als bedeutender Halbleiterstandort in Deutschland bekannt ist. Die Region hat eine lange Tradition in der Halbleiterproduktion und ist Heimat von führenden Unternehmen der Branche wie GlobalFoundries, BOSCH, NXP und Infineon. Erinnert an den Spatenstich im März 2023, damals sprach Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig über die Bedeutung der fünf Milliarden Investition für die Region: „Die Ansiedlung von Infineon in Dresden ist ein wichtiger Schritt für die Halbleiterindustrie in Sachsen und Deutschland. Die Halbleiterindustrie ist ein wichtiger Wachstumsmarkt und ein Schlüsselbereich für die Zukunft der deutschen Wirtschaft. Infineon ist ein bedeutender Akteur in dieser Branche und seine Präsenz in Dresden wird dazu beitragen, den Wissenschaftsstandort zu stärken und das Potenzial der Region zu fördern. Die Ansiedlung von Infineon wird auch viele positive Effekte auf die regionale Wirtschaft haben, wie die Schaffung von kreativen Arbeitsplätzen und die Förderung von Innovation und Forschung. Insgesamt ist die Ansiedlung von Infineon ein wichtiger Schritt für die Zukunft von Dresden und Sachsen als Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort. Zurück zu dem Historischen Spatenstich im März 2023. Damals waren zahlreiche Spitzenpolitiker und Vertreterinnen und Vertreter aus der Wirtschaft vor Ort, um gemeinsam mit Infineon zu feiern. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, Bundeskanzler Olaf Scholz, Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer und Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert starteten im Beisein von Infineon-Vorstandsvorsitzenden Jochen Hanebeck symbolisch die Bauarbeiten.

Markige Worte von EU-Präsidentin von der Leyen: „In Zeiten wachsender geopolitischer Risiken ist es eine großartige Nachricht für Europa, dass Infineon in Dresden massiv in die Produktion von Halbleitern investiert. Wir brauchen mehr solcher Projekte bei uns in Europa, weil der Bedarf an Mikrochips weiter rasant steigt. Die EU-Kommission und die Mitgliedstaaten nehmen im Rahmen des European Chips Acts in den nächsten Jahren 43 Milliarden Euro in die Hand, um Europa im Digitalbereich stärker und widerstandsfähiger zu machen“. Nach diesem Rückblick und der geschickten Darstellung auf die Bedeutung des Unternehmens in Dresden für Infineon betrat mit Frank Bösenberg, Geschäftsführer des Vereins Silicon Saxony ein weiterer Insider zum Thema Chipindsutrie locker die Runde um Bettina Klemm, die als Moderator für den Presseclub Dresden informativ durch den gelungenen Talk führte. Bösenberg betonte, dass Dresden noch lange nicht das Ende der Fahnenstange bei Investitionen erreicht hätte. “ Das wird nicht die letzte Milliardeninvestition durch einen Großinvestor gewesen sein. Er bezog sich dabei auf den 10 Milliarden Deal von neuesten Inverstor TSCM aus Taiwan. Dresden so Bösenberg muss investieren in Imageverbesserung, mehr Recruiting von Arbeitskräften und dem Wichtigsten, dem Nass, mit dem die Chips gewaschen werden. Bei Investitionen von rund „350 Millionen für neue Wasserreserven in den Dresdner Norden würden die Ohren der Stadtverwaltung Dresden wohl klingeln,“ fügte er dann heiter hinzu.

 

Mit der letztlich sehr nachdenklichen Zahl von wohl mehr als 50.000 fehlenden Fachkräften für das kommende Jahrzehnt schloss sich der informative Reigen. Eines hat sich der Chronist jedoch gemerkt. In der europäischen Chipindustrie spricht man nicht mehr über Milliarden, sondern Trillionen (eine Zahl mit 18 Nullen) an Euro-Investition! Wow das lies manchen Besucher beim Gang zum Büfett ins Grübeln kommen.

Infineon:  Der Fertigungsstandort Infineon Dresden wurde 1994, damals noch als Teil von Siemens, gegründet. Bereits jetzt werden dort rund 3.250 Mitarbeiter beschäftigt. Weltweit besitzt Infineon etwa 56.200 Mitarbeiter in mehr als 100 Ländern und zählt mit einem Jahresumsatz von 14,2 Milliarden Euro zumindest zu den Top 20 der weltweit größten Chiphersteller. Im Bereich der Fertigung von Halbleiterprodukten für den Automobilbereich war Infineon im Jahr 2020 nach Umsätzen sogar Marktführer.      © Infineon (3)