Taiwanischer Chipkonzern TSMC baut Chipfabrik in Dresden

Taiwanischer Chipkonzern TSMC baut Chipfabrik in Dresden

Joint Venture mit Infineon, Bosch und NXP

Der taiwanische Chipkonzern TSMC baut zusammen mit drei Partnerunternehmen im Norden Dresdens, unweit des Chipkomplex von Bosch, eine neue Halbleiterfabrik mit einer Großinvestition von 10 Milliarden Euro. TSMC teilte am Dienstag mit, die Chipfabrik werde von einem Gemeinschaftsunternehmen mit den Partnern Bosch, Infineon und NXP errichtet, die dabei Minderheitsanteile von 10 Prozent übernehmen werden. Insgesamt sollen mehr als zehn Milliarden Euro investiert werden, teilten die Unternehmen in einer gemeinsamen Erklärung mit. Der eigentliche Gewinner Dresdens, Oberbürgermeister Dirk Hilbert ,gibt sich bedeckt und nüchtern. Wohlwissend, dass seine Reisen nach Asien nun Früchte tragen, die er als Wirtschaftsbürgermeister sähte. Der Münchner Halbleiterhersteller Infineon investiert fünf Milliarden Euro in ein neues Werk in Dresden, der Spatenstich erfolgte im Mai. Der US-Konzern Wolfspeed will im Saarland ein Werk für umgerechnet 2,75 Milliarden Euro bauen und Autozulieferer Bosch erweitert für drei Milliarden Euro seine Chip-Produktion in seinen Fabriken in Dresden und Reutlingen bis 2026. Dazu sagte der sächsische Ministerpräsident:“ Es ist ein großer Tag für Silicon Saxony und Sachsen, unsere jahrelangen Bemühungen haben gefruchtet. Dieser Bau einer komplett neuen Halbleiterfabrik wird Europas größtes Mikroelektronikcluster, Silicon Saxony, und den gesamten Wirtschafts- und Technologiestandort Sachsen weiter stärken und so für einen kräftigen Wachstumsschub sorgen“.

Die neue Fabrik im Dresdner Norden wird vor allem Chips für die Automobilbranche herstellen. Die Fabrik entsteht gemeinsam mit Bosch, Infineon und NXP, alle drei Unternehmen sind jeweils mit zehn Prozent am Bauvorhaben beteiligt. Der Bund subventioniert die neue Fabrik mit fünf Milliarden Euro, die sich aus dem EU Chip Act speisen, mit dem die Europäische Union die europäische Halbleiterproduktion stärken will. Fazit für die EU-Planung ein wichtiger Schritt, für Dresden ein wichtiger Meilenstein, denn Infrastruktur und Wohnungswesen müssen intensiviert werden und spült zusätzlich Gelder in den „Klammen“ Dresdner Stadtsäckel.     -bhe

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