Wasser für die Dresdner Chip-Riesen im Dresdner Norden-Mangelware?

Wasser für die Dresdner Chip-Riesen im Dresdner Norden-Mangelware?

von BERNHARD HECK

Wie Dresden sich eine zukunftssichere Wasserversorgung vorstellt, erläuterten die Protagonisten Oliver Schenk, Chef der Sächsischen Staatskanzlei un Staatsminister für Bundesangelegenheiten und Medien, der Vorstandsvorsitzender der Sachsen Energie, Dr. Frank Brinkmann zusammen mit dem Dresdner Oberbürgermeister Dirk Hilbert, in einem Pressetermin an der Saloppe.

Der Presse-Termin am alten Wasserwerk an der Saloppe war gut ausgewählt. Denn der Freistaat Sachsen, die Landeshauptstadt Dresden und SachsenEnergie planen gemeinsam die Basis für eine nachhaltige und zukunftssichere Wasserversorgung und damit eine Entwicklungsperspektive für die stark wachsende Chip-Industrie im Dresdner Norden, bei Erhalt der hohen Versorgungssicherheit für die Bevölkerung Dresdens. Mit einem neuen Flusswasserwerk soll die Industriewasserversorgung von der Trinkwasserversorgung entkoppelt und die wertvolle Ressource Wasser geschont werden. Gleichzeitig wird der Wirtschaftsstandort für die Chip-Großansiedlungen fit gemacht und für Herausforderungen durch Energiewende und Klimawandel. Der Freistaat Sachsen, die Landeshauptstadt Dresden und SachsenEnergie planen gemeinsam die Basis für eine nachhaltige und zukunftssichere Wasserversorgung und damit eine Entwicklungsperspektive für die stark wachsende Chip-Industrie im Dresdner Norden, bei Erhalt der hohen Versorgungssicherheit für die Bevölkerung Dresdens. Mit einem neuen Flusswasserwerk soll die

Industriewasserversorgung von der Trinkwasserversorgung entkoppelt und die wertvolle Ressource Wasser geschont werden. Gleichzeitig wird der Wirtschaftsstandort im Dresdner Norden für die Chip-Großansiedlungen fit gemacht für die Herausforderungen durch Energiewende und Klimawandel. Mit der Inbetriebnahme von 15 Uferfiltrat-Brunnen an der Saloppe zur Belieferung von Unternehmen im Dresdner Norden hat die Industriewasserversorgung Anfang 2023 einen ersten wichtigen Schritt getan. Die Chip-Hersteller Infineon und Bosch haben sich schon jetzt darüber hinausgehende Mengen für die Zukunft gesichert. Als Reaktion ertüchtigt SachsenEnergie mit einem hohen finanziellen Aufwand bis 2026 die bestehenden drei Wasserwerke Hosterwitz, Tolkewitz und Coschütz und nimmt das Reserve-Wasserwerk Albertstadt erneut in Betrieb. Als langfristig tragfähige und transparente Lösung beabsichtigt SachsenEnergie parallel bis2030 ein innovatives Flusswasserwerk im Westen Dresdens bei Übigau zusammen mit einem eigenen, redundanten Verteilernetz zu errichten. Das Unternehmen reagiert mit diesem Schritt auch auf die angekündigte Neuansiedlung des taiwanesischen Chip-Herstellers TSMC. Um der Halbleiterindustrie konkurrenzfähige Wasserpreise anbieten zu können, entstehen durch den hohen Investitionsrahmen eine Wirtschaftlichkeitslücke. Der Freistaat Sachsen und die Landeshauptstadt Dresden streben an, die Maßnahme mit Fördermitteln zu unterstützen. Im Rahmen der Maßnahmen rechnen Analysten von SachsenEnergie mit einem Fördermittelbedarf von 150 Millionen Euro.

Oliver Schenk, Chef der Sächsischen Staatskanzlei un Staatsminister für Bundesangelegenheiten und Medien: „Es ist wichtig und richtig, dass SachsenEnergie und Landeshauptstadt Dresden die Sicherstellung der Wasserversorgung sowohl für die Bevölkerung als auch für die Industrie in der Stadt Dresden mit großer Energie voranbringen. Denn wir sehen bei anderen industriellen Großprojekten, nicht nur in Deutschland, wie essenziell die Frage der Wasserversorgung mittlerweile geworden ist. Wir wollen den Standort Dresden Nord für die Halbleiterindustrie weiter entwickeln und die Chancen der digitalen und grünen Transformation für wirtschaftliches Wachstum in allen Teilen unseres Landes nutzen“. Dirk Hilbert, Oberbürgermeister der Stadt Dresden pflichtete diesem Szenario bei: „Der aktuelle Wirtschaftsboom im Dresdner Norden wird unsere Stadt über das laufende Jahrzehnt hinaus positiv beeinflussen: Attraktive Arbeitsplätze und Aufträge, Wohlstand, Kaufkraft und natürlich steigende Gewerbesteuern, die allen zugutekommen. Eine leistungs- und widerstandsfähige Infrastruktur ist eine notwendige Vorleistung, mit der wir als Kommune einen Unterschied im weltweiten Standortwettbewerb machen. Das Flusswasserwerk bedeutet Zukunftsfähigkeit, Versorgungssicherheit und Preisstabilität für die gesamte Stadtgesellschaft und schont überdies das Grundwasser nachhaltig als wertvolle Trinkwasserressource.“

Einen entscheidenden Auslöser für den weiteren Ausbau Dresdens als schon jetzt größter Standort der Halbleiter-Branche in Europa bildet das EU-Chip-Gesetz. Dieses sieht vor, eine Verdopplung bis Verdreifachung der Nachfrage an Industriewasser der europäischen Produktionskapazitäten vor. Ihr Anteil am Gesamt-Wasserbedarf Dresdens wird nach diesen Prognosen bis zum Jahr 2030 von derzeit 30 Prozent voraussichtlich auf circa 50 Prozent steigen. Werden heute noch 120.200 Kubikmeter pro Tag in Dresden verbraucht, so rechnen Analysten von Sachsen Energie bis 2044 mi einer Verdreifachung auf 235.100 Kubikmeter pro Tag! Die Herstellung der kleinen Chips, die in Milliarden von Elektronikgeräten enthalten sind, die wir täglich verwenden, ist ein wasserintensiver Prozess. Der geschätzte Wasserverbrauch für einen einzigen Mikrochip in einem Smartphone oder Laptop kann bis zu 30 Liter betragen (Quelle: e-fundresearch.com, 2022). Vor diesem Hintergrund sagte Dr. Brinkmann: „Wir von der SachsenEnergie möchten gerüstet sein für dieser enormen Herausforderungen. Wir müssen heute die Zukunft gestalten, um der wachsenden High-Tech-Industrie und den Dresdnerinnen und Dresdnern eine Perspektive und Sicherheit für Morgen zu geben. Mit unserem neuen Flusswasserwerk für die Industrie wollen wir Industriewachstum und neue Ansiedlungen ermöglichen, ohne dass die Trinkwasserversorgung für die Bevölkerung beeinträchtigt wird. Das neue Industriewassersystem mit Flusswasserwerk hat eine Gesamtinvestition von über 320 Mio. Euro und ist für die Versorgung der wachsenden Chip-Industrie alternativlos“. Als Reaktion ertüchtigt SachsenEnergie mit einem hohen finanziellen Aufwand bis 2026 die bestehenden drei Wasserwerke Hosterwitz, Tolkewitz und Coschütz und nimmt das Reserve-Wasserwerk Albertstadt erneut in Betrieb. Das Unternehmen reagiert mit diesem Schritt auch auf die Neuansiedlung des taiwanesischen Chip-Herstellers TSMC, der schon im Sommer 2024 den Baustart ankündigt.

Branchenvertreter wie Frank Bösenberg (Silicon Saxony) begrüßten das neue Waaserbauvorhaben: „Das neue Wasserwerk der SachsenEnergie stärkt Dresden als Industriestandort. Davon profitiert auch die Halbleiterindustrie. Der nachhaltige Umgang mit Wasser hat oberste Priorität. Deshalb setzt die Industrie seit Jahren Verfahren ein, um Wasser einzusparen oder beispielsweise durch Umkehrosmose zurückzugewinnen. Die Mikroelektronik werde das Wasser auch nicht vergeuden: „Der nachhaltige Umgang mit Wasser hat oberste Priorität“, versicherte er. „Deshalb setzt die Industrie seit Jahren Verfahren ein, um Wasser einzusparen oder beispielsweise durch Umkehrosmose zurückzugewinnen. Der größte Teil des industriellen Abwassers wird so aufbereitet, dass es wiederverwendet werden kann. Eine umweltfreundliche Kreislaufwirtschaft ist für die Halbleiterindustrie gelebte Realität, so der Geschäftsführer.“
Fazit: In Dresden sorgen die Chip-Giganten für noch viel Gesprächsstoff!


BU: Inspektion durch Oliver Schenk vom Land Sachsen am Ufer der Elbe. In der Mitte Dr. Frank Brinkmann, SachsenEnergie und OB Dirk Hilbert  © Presse Dresden